Wer war die Putzmacherin Anni Drzewiecki?

In den Einwohneradressbüchern von Hildesheim taucht über mehrere Jahre hinweg eine Putzmacherin namens Anni bzw. Anna Drzewiecki auf. Allerdings konnte ich hier noch nicht die richtige Familienverbindung herstellen.

Sie taucht erstmals in der Ausgabe von 1934 auf. Und zwar in der Schenkenstraße 4. Im gleichen Haus wohnt zur selben Zeit ein Maler namens Albert Drzewiecki im Erdgeschoß und eine Verkäuferin namens Lisa in der ersten Etage – genauso wie die gesuchte Anni. Die Schenkenstraße wiederum liegt in Nähe zum Alten Markt, den ich ja bereits mehrfach hier erwähnt habe. Die Frage ist nun, wie sind da die familiären Zusammenhänge? Sind Anni und Lisa Schwestern? Oder Mutter und Tochter?

Auszug aus dem Adressbuch Hildesheim aus dem Jahre 1934

1940 wohnt in der Schenkenstraße 4 nur noch der Maler Albert Drzewiecki. Die Putzmacherin Anni Drzewiecki wohnt nun in der Schenkenstraße 15 und aus der Lisa wurde eine Elisabeth, welche nun ebenfalls in der Hausnummer 15 lebt, dort im 2. Stock. Im Falle dieser Elisabeth weiß ich nun, dass es sich um die Tochter von Albert Karl Drzewiecki und seiner ersten Ehefrau Jenny Laura Elisabeth Drzewiecki, geborene Wittenberg handelt. Von ihr liegt mir nämlich der Sterbeeintrag aus dem Jahr 1943 vor, aus der auch die Wohnanschrift Schenkenstraße 15 hervorgeht.

1951 ergibt sich dann wiederum ein anderes Bild. Der Maler Albert Drzewiecki taucht hier nicht mehr auf. Die Putzmacherin ist jetzt als Anna Drzewiecki in der Einumer Straße 81 aufgelistet, eine andere Elisabeth Drzewiecki wohnt in der Immelmannstraße 6, mein Großvater, der Former Ferdinand Drzewiecki, in der Immelmannstraße 23 und sein Sohn Gustav Drzewiecki, seines Zeichens Schweißer, in der Katharinenstraße 8a. Zu diesem Zeitpunkt wurden offenbar die jeweiligen Etagen der Wohnungen nicht mehr in den Verzeichnissen mit angegeben.

Auszug aus dem Adressbuch Hildesheim aus dem Jahre 1951

1955 verliert sich dann ihre Spur. Hier tauchten in dem Verzeichnis nur noch mein Opa Ferdinand und sein Sohn Gustav auf.  Entweder ist sie zu diesem Zeitpunkt verzogen, verheiratet oder bereits verstorben.

Anhand der zeitlichen Folge würde ich derzeit im Falle von Anni/Anna auf eine Tochter eines der Brüder meines Opas Ferdinand tippen. An ehesten tippe ich hier auf den bereits erwähnten Albert Karl Drzewiecki. Auch scheint mir nach derzeitigem Stand eine Geburt im zwischen 1900 und 1915 am wahrscheinlichsten.

1 Kommentar

  1. Hallo Hr. Drzewiecki,
    ich bin heute zufällig auf Ihre Internetseite gestoßen und kann vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen.
    Das Haus Schenkenstraße 4 gehörte meinen Urgroßeltern Reimers seit 1904.
    1940 wohnten dort noch
    – meine Urgroßmutter Ida Reimers (Witwe)
    – meine Großeltern Maria Bertram, geb. Reimers, und Bernhard Bertram nebst 2 Kindern
    – der Maler Drzewiecki
    Ich bin 1958 geboren und kenne Anni Drzewiecki noch persönlich, da diese meine Großeltern oft besucht hat. Meines Wissens war sie Haushälterin des kath. Pfarrers in Wöhle und lebte später bis zu ihrem Tod in einer Seniorenwohnung im Wohl.
    Wann sie genau gestorben ist und wo sie begraben liegt will meine Frau morgen aus den Kirchenbüchern der ehemaligen Pfarrgemeinde St.Magdalenen, wozu der Wohl gehörte, in Erfahrung bringen. Ich melde mich dann wieder, wenn die se Infos vorliegen.

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